Besuch im Alele-Museum

IMG_1059
IMG_1049
IMG_1051
IMG_1057
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
Shadow

Heute haben wir das Alele Museum besucht. Am Collage of the Marshall Islands (CMI) trafen wir Viviana von den Kameradist:innen und Mylast Evelei Bilimon, eine Dozentin für Marshallese Studies und die Vorsitzende des gleichnamigen Fachgebiets am CMI. Bei dem eher überschaubaren Museum angekommen begann auch schon unsere Führung.

Im Flur erhielten wir Einblicke in die Kolonialgeschichte und hier wurde ausführlich über die Geschichte des Bikini Atolls, welches zwischen 1946 und 1958 für Atom- und Wasserstoffbombentests von den USA genutzt wurde, berichtet. Viele Menschen wurden durch diese Atombombentest sowohl körperlich als auch seelisch extrem geprägt. Die USA haben nach dem 2. Weltkrieg die Kontrolle über die Marshallinseln übernommen. Dies geschah in Abstimmung mit der gerade neu geschaffenen UNO und ohne eine Beteiligung der marschallesischen Bevölkerung.

Im ersten Raum beeindruckten uns traditionelle Schmuckstücke, Werkzeuge, Taschen, Kleidung und vor allem traditionelle Tattoos. Es gab spezielle Tattoos für Frauen und für Männer. Diese durften nur von ausgewählten und trainierten Personen gestochen werden und nur ausgewählte und meist adlige Personen durften sich diese stechen lassen. Die Menschen die Tattoos tragen durften, waren Ioorj und Ioorjlaplap – die Chiefs/Häuptlinge der Clans der Marschallinseln. Die Clans können ansatzweise mit Adelsfamilien in der europäischen Geschichte verglichen werden, wie wir später durch Mylast erfahren haben. Die Zugehörigkeit zu einem Clan besteht nur dann, wenn die Mutter der betroffenen Person ein Mitglied ist. Heute spielen die Clans und die Chiefs eine deutlich untergeordnete Rolle. Es gibt einen Council of Chiefs, welcher laut Mylast mit dem House of Lords im Vereinten Königreich vergleichbar ist.

Die Frauen trugen geflochtene Blätter um ihren Unterkörper und der Oberkörper wird frei gelassen, während Männer Röcke aus Bast tragen und ebenfalls den Oberkörper frei ließen. Außerdem gab es noch Kleidung, die bei speziellen Anlässen getragen wurde.

Im zweiten Raum ging es um den traditionellen Bau der Canoes und die Navigation auf dem Ozean. Die selbst entworfenen Karten (Stickcharts) aus dünnen Holzlatten sind nur nutzbar, wenn man das nötige Wissen besitzt. Dies wird auch heutzutage jedoch nur an bestimmte Personen weitergegeben. Einer dieser Menschen ist zum Beispiel Alson Kelen der Direktor von WAM. Er erklärte uns, dass ein Profi die Stickcharts nur zum üben braucht und sie nach einiger Zeit verinnerlicht haben sollte. Sie funktionieren durch die Beobachtung des Sternenhimmels und wurden schon vor Jahrhunderten entwickelt. Außerdem beeindruckten uns in diesem Raum noch Tanzstöcke und Waffen aus Holz und Haizähnen.

Leider mussten wir unseren Besuch im Museum zügig beenden, da Mylast Termine hatte und wir auch mit ihr noch ein kleines „Interview“ führen wollten.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *