Erster Tag mit WAM

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Unser Tag bei WAM ging um 13:30 Uhr los. WAM steht für Waan Aelõñ in Majel, dies heißt nichts anderes als Canoes Of The Marshall Islands.

Wir wurden herzlich von Tony S. Alik (der stellvertretende Direktor) und Alson Tuak Kelen (der Direktor) empfangen. Zunächst trafen wir uns im Büro von Tony zu einer formale Vorstellungsrunde. Dabei hatten wir auch die Gelegenheit, unsere Gastgeschenke an Tony und Alson zu übergeben. In diesem Gespräch erfuhren wir auch mehr über WAM selbst und deren Ideologie und Geschichte. Die neu dazu gewonnen Eindrücke sind sehr interessant und wir haben nochmals gemerkt, dass uns in den sechs Wochen, die hier bei WAM vor uns liegen, viele neue Erfahrungen erwarten, denn wir werden hier in den Bau eines traditionellen Segelboots integriert. Im Anschluss zeigte uns Tony noch das Gelände und machte uns mit den Menschen bekannt, die dort arbeiten. So erfuhren wir viel über das Projekt WAM und seine Entstehung.

Wir finden die Arbeit, die WAM macht, sehr faszinierend und wichtig. Tony gab uns dazu eine sehr treffende Metapher mit. Er beschrieb, dass WAM sich um die jungen Menschen kümmert, die sonst eher außerhalb der gesellschaftlichen Strukturen sind/aufwachsen. Er erklärte es so:

Wenn Sand aufgehoben wird, gibt es immer Sandkörner, die unbeachtet durch die Finger hindurchgleiten und hinunterfallen. WAM aber fängt diese Sandkörner auf, damit alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. So wird den jungen Menschen, die bei WAM aufgefangen werden, ermöglicht, einen nachhaltigen, gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, die Familien und die Community zu unterstützen. Das erreicht WAM, indem sie ihnen den Bau von traditionellen marshallesischen Boote beibringt. Oft sind es Jugendliche, die nicht die Möglichkeiten hatten, die Schule zu besuchen oder dies nur sehr kurz konnten.

Dann ging es aufs Wasser, wir waren zum ersten Mal Segeln. Während des Segelns wurde uns noch mehr zu den traditionellen Booten erzählt. Unter anderem, dass sie durch den speziellen Bau und die spezielle Statik auf dem Wasser sehr stabil sind und zum größten Teil nur aus Holz bestehen. Es wird mittlerweile aber auch Glasfaser verbaut, da selbst das beste Holz nicht ewig dem Salzwasser Stand hält. Das Holz, das sie verwenden, ist nicht wie früher Palmenholz oder das Holz des Brotfruchtbaums, weil diese Bäume essentiell sind, um die Erosion der Atolle einzudämmen. Deswegen benutzen sie heute Sperrholzplatten, welche mit modernen und traditionellen Techniken bearbeitet und verbaut werden. Das Segeln war eine sehr schöne Erfahrung, und wir freuen uns schon sehr, dass es am Montag weiter geht.

Auf dem Rückweg haben wir zum ersten Mal Brotfrucht gekostet, die hier sehr verbreitet ist. Diese, in Form von Chips zubereitete Brotfrucht, schmeckt ähnlich wie Kartoffeln bzw. Pommes. Die Brotfruchtchips waren sehr lecker, aber uns wurde auch von der frisch zubereiteten Brotfrucht vorgeschwärmt, die wir hoffentlich bald probieren werden.

Zuhause wieder angekommen waren wir noch mit den Nachbarskindern, die schon sehnsüchtig auf uns gewartet hatten, schwimmen und fielen dann müde ins Bett.

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