Am vergangenen Wochenende machten wir einen Ausflug auf eine andere Insel im Majuro-Atoll, namens Jeltor. Diesen Ausflug großzügigerweise unser Freund Jina David für uns organisiert.
Wir wurden von Jina bei uns zuhause, mit alle unserem Equipment abgeholt und nach Laura gebracht. Von dort aus ging es mit einem Motorboot weiter. Das Boot wurde von uns reichlich beladen mit Kühlboxen voller Essen und Eiswürfel (da zum Kühlen dort nur Eisboxen verwendet werden), einem Solarpanel und Sachen des täglichen Bedarfs.
Die Fahrt hatte ihre abenteuerlichen Momente. Der Bootsmotor beschloss einmal kurzzeitig Pause zu machen und nicht mehr anzuspringen, nachdem er an einer sehr flachen Stelle den Grund kurz berührt hatte. Wir haben unser Ziel dennoch erreicht und wurden herzlich mit Blumenkränzen und Kokosnüssen empfangen. Wir waren laut Jina die ersten ausländischen Personen auf dieser Insel, was für uns natürlich eine große Geste ist.
Wir erkundeten die Insel, genossen eines der vielen Barbecues, die noch folgen sollten, spielten Karten und verbrachten die Nacht in Hängematten. In dem kleinen Häuschen, das für vieles, auch zum Schlafen genutzt wird haben nicht nur wir uns ausgebreitet, sondern auch ein unangenehmer Mitbewohner, nämlich eine Ratte. Ratten sind hier, wie auch in Berlin nichts Ungewöhnliches, dennoch zogen wir es vor unter dem Sternenhimmel zu nächtigen. Leider mussten wir uns gegen 6 Uhr in der Früh umorganisieren, da es plötzlich und heftig anfing zu Regnen.
In der ersten Nacht teilten wir uns die Ferienstelle mit einem Ehepaar und deren kleinen Sohn. Sie sind auch Teil von Jinas Familie, die uns alles zeigten, uns wie mein Koksnüsse schält und leisteten uns Gesellschaft. Der Vater der Familie ist nachts Fischen gegangen. Es ist typisch hier nachts mit Schnorchel, Unterwasserlampe und Harpune Fische zu jagen. Er kam spät in der Nacht wieder und brachte den frischesten Fisch mit, den wir direkt probieren konnten.
Am nächsten Morgen wurde uns ein leckeres Frühstück mit Pancakes zubereitet. Danach sind wir das erste Mal dort schnorcheln gegangen. Bei dieser kleinen Unterwasser-Expedition konnten wir viele wunderschöne Tiere, Pflanzen und Korallen entdecken. Wir haben sogar einen Verwandten von Nemo kennengelernt.
Nachdem wir die Insel, gigantische Bäume und die Unterwasserwelt erkundet hatten, kam Jina mit weiteren Freunden und Menschen aus seiner Familie zurück nach Jeltor und wir fuhren gemeinsam auf eine weitere Insel. Sie heißt Arongrong und liegt nur einige Minuten mit dem Motorboot entfernt. Dort hat uns ein herzliches Amerikanisch-Marschallesisches Ehepaar mit einem Barbecue empfangen zu dem es köstlichen Kokosreis und anschließend ein süßes Dessert aus Iu gab. Auch hier gingen wir mit Brille und Schnorchel ins Wasser.
Danach haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und kaum waren wir auf Jeltor angekommen folgte erneut ein Barbecue – diesmal mit Reis und Fisch.
Die zweite Nacht verbrachten wir fast allein auf der Insel. Nur Stany, ein Bekannter von Jina’s Familie, drei sehr abgemagerten Hunden, ein paar Schweinen und Katzen, leisteten uns Gesellschaft. Der beeindruckende Sternenhimmel und etliche runden Kartenspiel verwandelten den Abend zu einer sehr wertvoll Erinnerung für uns.
Die zweite Nacht in den Hängematten war angenehmer, da es nicht regnete aber die Mosquitos fraßen uns trotzdem. Der Sonnenaufgang und das Rauschen der Wellen halfen uns natürlich immens die Mückenplage zu ertragen.
Am nächsten Morgen gingen wir ein letztes Mal auf der Insel Schnorchel. Wir waren mit Stany im Wasser, und von ihm bekamen wir dann einige beunruhigende Infos über Haie und besonders aggressive Moränen. Da sind wir dann doch wieder recht schnell aus dem Wasser.
Das ganze Wochenende war für uns definitiv ein kleines Abenteuer. Wir packten unsere Sachen, räumten einige Zeit lang auf und warteten auf das Boot, dass uns zurück nach Majuro bringen sollte. Zusammenfassend hatten wir ein Wochenende, dass uns nicht nur mit unvergesslichen Erinnerungen und Erfahrungen versorgt hat, sondern auch mit ausreichend Fisch, Reis und Kokosnüssen für die kommenden Tage.